Biodiversität


Was ist das überhaupt?

Unter Biodiversität versteht man die Vielfalt der Tiere und Pflanzen. Wir auf dem Kompostplatz setzen uns für eine hohe Biodiversität ein. Also für viele heimische Tiere und Pflanzen, besonders aber für viele verschiedene Arten von heimischen Tieren und Pflanzen.

Garten-Charta

Wir sind der Garten-Charta beigetreten. Dabei geht es darum seinen Garten oder wie bei uns den Kompostplatz möglichst natürlich zu gestalten, so dass auch Tiere und Pflanzen darin Platz und Lebensraum finden.

Unter folgendem Link findet ihr weitere Infos dazu:

https://www.energie-umwelt.ch/haus/garten/garten-charta

Wildwuchs

Die Blumen, und Gräser, die bei uns auf dem Kompostplatz stehen, dürfen den Frühling und Sommer über wachsen und blühen. So geben Sie vielen Tieren Nahrung und Lebensraum.

Für Schmetterlinge zum Beispiel sind besonders abwechslungsreiche Wildblumenwiesen, -beete oder -streifen gut. Je nach Art werden andere Blumen zur Eiablage und zum Nektartrinken bevorzugt. Ausserdem gibt es auch unterschiedliche Präferenzen während der verschiedenen Entwicklungsstadien. Besonders wichtig ist hier die Wahl von einheimischen Wildkräutern und Wildsträuchern. Denn nur die einheimischen Pflanzen bieten unseren Schmetterling auch die nötigen Lebensnischen. (Infos von Pro Natura „Schmetterlinge im Garten“)

Die Wiese sollte allerdings einmal im Jahr gemäht werden. Dies am besten von Hand und nicht zu kurz, so können die Tiere in der Wiese noch flüchten. Das gemähte Material sollte nicht liegen gelassen werden, sondern dann zum Beispiel im Kompost entsorgt werden. So bleibt der Boden möglichst mager. Je magerer der Boden ist, desto breiter die Biodiversität darauf.

Vorkommende Arten

Folgend sind einige von den Pflanzen und Tieren aufgezeigt, die ihr bei uns auf dem Platz sehen könnt – einige davon schon nach kurzem Suchen andere nur sehr selten.

Hier sieht man Klatschmohn, Gräser und Disteln

Disteln und Brennnesseln sind wichtige Pflanzen für Insekten. Als Nektar- und Pollenlieferant sowie als Eiablageplatz.

Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum L.)

Artbeschreibung (Flora Helvetica 2018)
30-100 cm hoch. Blütenstand nur unter der Mitte verzweigt oder unverzweigt. Blätter oberseits grün, unterseits graufilzig, untere lang gestielt, herz-eilanzettlich, stumpf gezähnt, obere sitzend, nicht herablaufend. Blüten zu 2-5 in den Blattwinkeln, längste Stiele 5-12 mm lang, 2-3mal länger als der Kelch. Krone gelb, innen am Grund meist rot, Durchmesser 1,5-2,5 cm. Staubfäden wollig purpurviolett, Narbe kopfig.
Blütezeit: 6-8
Standort und Verbreitung in der Schweiz: Wegränder, trockene, sonnige Stellen / kollin-montan(-subalpin) / CH

Gemeine Kratzdistel (Cirsium vulgare (Savi) Ten.)

Artbeschreibung (Flora Helvetica 2018)
50-150 (-200) cm hoch. Stängel spinnwebig, durch herablaufende Blattränder stachelig geflügelt. Blätter steif, fiederteilig, mit lanzettlichen, in einen kräftigen, gelblichen Stachel endigenden Abschnitten, oberseits stachelig behaart, grün, unterseits weissfilzig. Blüten purpurn. Köpfe einzeln. Hülle der blühenden Köpfe 3-5 cm lang, zerstreut spinnwebig, Hüllblätter mit kräftigem Stachel. Früchte 3-4 mm, Pappus 2-3 cm lang.
Blütezeit: 7-9
Standort und Verbreitung in der Schweiz: Wegränder, Ödland, Schuttplätze / kollin-montan(-subalpin) / CH

Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas L.)

von: inflora.ch

Artbeschreibung (Flora Helvetica 2018)
30-70 cm hoch. Stängel einfach oder verzweigt, beblättert und behaart. Blätter 1-2fach fiederteilig, mit spitzen Zipfeln. Haare der Blütenstiele meist waagrecht abstehend. Kronblätter rot, 2-4 cm lang, am Grund oft mit dunklem Fleck. Fruchtkapsel verkehrt-eiförmig, kahl, 1-2mal so lang wie dick, am Grund abgerundet, mit 8-18 Narbenstrahlen.
Blütezeit: 5-9
Standort und Verbreitung in der Schweiz: Äcker, Schuttplätze / kollin-montan(-subalpin) / CH

Lauchgewächse (Allium)

Hierbei handelt es sich um ein Lauchgewächs, was nicht genauer bestimmt werden kann.

Brennnessel

Eine häufig unterschätze Pflanze von nährstoffreichen Standorten ist die Brennnessel. Die Brennnessel ist für etwa 50 Raupenarten Lebensraum und Fressplatz. Also ungeheuer wichtig. Die bekanntesten Arten sind das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs, der Admiral und das Landkärtchen. Lasst also doch auch einfach mal ein paar Pflanzen Brennnessel im Garten stehen. (Infos von Pro Natura „Schmetterlinge im Garten“)

Neophyten

So eine wilde Wiese kann man aber nicht einfach wachsen lassen. Es sollte regelmässig kontrolliert werden ob sich invasive Pflanzen, auch Neophyten genannt, eingeschlichen haben. Invasive Pflanzen sind aus anderen Ländern eingeschleppte Pflanzen, welche hier wild wachsen können.

Einige dieser neu eingeführten Arten gedeihen hier so gut, dass sie an manchen Orten in Massen auftreten und die einheimischen Pflanzen verdrängen. Die bekanntesten dieser „invasiven Neophyten“ sind die kanadische Goldrute, der japanische Knöterich, der Riesenbärenklau, der Sommerflieder, der Riesen-Bärenklau, der Wilde Wein, der Götterbaum, Topinambur und das Einjährige Berufkraut.

Einige Beispiele von Pflanzen, die in unserer Region vielerorts zum Problem geworden sind:

Ein bei uns auf dem Platz sehr häufig vorkommender Neophyt ist das Einjährige Berufkraut.

Einjähriges Berufkraut

Japanischer Knöterich
Bildquelle: wikimedia, user: Gav, Lizenz: creativecommons.org
Späte Goldrute
Bildquelle: wikimedia, user: Pethan, Lizenz: creativecommons.org
Drüsiges Springkraut
Robinia pseudoacacia L.
Falsche Akazie, Robinie:
In den letzten Jahren war auch häufig von der Ambrosia die Rede, weil sie vor allem für Leute mit gewissen Allergien gefährlich werden kann. Dazu gibt es eine eigene Webseite.

Neophyten sollten mit der Wurzel ausgerissen oder ausgegraben und im Hauskehricht oder mit der Grünabfuhr der Stadt Bern entsorgt werden; aber auf keinen Fall auf dem eigenen Kompost. So wird die Verbreitung möglichst gering gehalten.

Weitere Informationen zu den Neophyten in der Schweiz findest du hier:

Quartiere und Überwinterung

Wichtig ist ausserdem den Tieren Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten zu bieten. Dies können alte Bäume, Kletterpflanzen oder Stein- und Asthaufen sein. Damit gibt man schon diversen Insekten einen Lebensraum, der auch zur Überwinterung einlädt. Schmeiss also deinen Strauchschnitt nicht direkt in die grüne Tonne, sondern überlege kurz, ob du vielleicht noch ein Plätzchen für ein Überwinterungsquartier für die kleinen sehr wichtigen Insekten in deiner grünen Oase hast. (Infos von Pro Natura „Schmetterlinge im Garten“)